Wörter lernen mit Hilfe des Körpers.

Neue Wörter werden mit dem Kopf gelernt. Der Kopf aber ist nicht ganz vom Körper getrennt, schreibt J. de Nooijer. Das Beobachten oder Nachmachen von Gebärden kann beim Lernen unbekannter Wörter helfen.

Kinder in der dritten und vierten Klasse lernen Wörter wie ‘meißeln’ und ‘kneten’/’töpfern’ schneller, wenn sie die dazugehörige Gebärde sehen oder nachmachen. Das schlussfolgert J. de Nooijer in ihrer Doktorarbeit. Sie zeigt einen gewissen Zusammenhang zwischen dem Körper und der Sprache auf.

Bekannt war bereits, dass ein Wort wie ‘schreiben’ als existierendes Wort schneller erkannt wird, wenn dabei mit der Hand eine Schreibbewegung gemacht wird. Das führte zu der Idee, dass das Ausführen von Gebärden mit Übereinstimmungen der Bedeutung des neuen Wortes das Lernen verbessern könnte.

Dies scheint v.A. für konkrete Wörter effektiv zu sein, weniger für abstrakte Wörter wie ‘trauern’. Auch scheint das Imitieren von Gebärden bei Kindern mit eingeschränkten Sprachfähigkeiten das Lernen sogar zu hindern. Bei Erwachsenen sei das Beobachten effektiver als das Nachmachen.

 

Quelle: Nooijer, J.A. de (2015), Lending the brain a hand. The influence of motor activation on language processing and language learning. Erasmus University Rotterdam