Störungen des Wortschatzes

  • Das Kind hat einen geringen Wortschatzumfang, eine Wortfindungsstörung und/oder kann Wörter nicht gut zuordnen. Der Wortschatz entwickelt sich nicht altersgemäß.Das Kind
    • Vermeidet sprachliche Situationen
    • Zeigt auf oder holt die Gegenstände, die es meint, oder benutzt Gestik und Mimik
    • Beantwortet Fragen nicht oder unzulänglich
    • Ist nicht in der Lage, Oberbegriffe zuzuordnen
    • Ersetzt Wörter durch andere Wörter aus dem selben semantischen Feld
    • Benutzt selbst erfundene Wörter
    • Erschließt die Bedeutung von Wörtern und Sätzen aus dem situativen Zusammenhang

    Neben Sprachverständnisproblemen bezüglich der Wortdeutung und der Kategorisierung von Wörtern, treten auch Wortabruf- und Wortspeicherstörungen auf. Diese Störung fällt teilweise sehr früh auf, da die Kinder sehr spät anfangen zu sprechen (Late Talker). Man spricht von einem Late Talker, wenn das Kind im Alter von 2 Jahren nicht über mindestens 50 produktive Wörter verfügt und Wörter nicht kombinieren kann. Der Wortschatz wächst im Vergleich mit Altersgenossen sehr langsam.

    WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN? 

    In einem ausführlichen Anamnesegespräch werden Informationen zur allgemeinen und sprachlichen Entwicklung besprochen. Es wird mittels standardisierter Tests und Screenings eine Diagnostik durchgeführt mit dem Ziel, die unterschiedlichen Störungsschwerpunkte herauszufinden. Insbesondere werden der rezeptive und produktive Wortschatz, die Qualität der Wortdeutungen, die Bedeutungsbeziehungen (Ober- und Unterbegriff) und der Wortabruf (Wortfindungsstörungen) geprüft. Danach wird ein individueller Therapieplan aufgestellt und mit den Eltern besprochen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist sehr wichtig, da zu Hause viel geübt werden soll. Die Eltern werden intensiv in die Therapie mit einbezogen, sodass das Kind auch zu Hause gut stimuliert werden kann.

    In der Therapie steht das Entdecken und Fördern der Sprechfreude zentral. In Spielsituationen wird u.A. am Aufbau des aktiven und passiven Wortschatzes, an der Verwendung lexikalischer und funktionaler Wortarten und an Speicherung und Abruf von Wortbedeutungen, auch in Alltagszusammenhängen, gearbeitet.