Sprechapraxie

ist eine Sprechstörung, bei der die Planung der Sprechbewegungen gestört ist. Es gibt Probleme beim Programmieren, Koordinieren und Kontrollieren der für das Sprechen notwendigen Mundbewegungen. Gesprochene Laute sind oft nicht gut zu erkennen oder werden im Wort an der falschen Stelle ausgesprochen. Betroffene können einen Laut in einem bestimmten Wort formen, in einem anderen Wort aber nicht. Bei willentlich ausgeführten Sprechbewegungen treten die meisten Probleme auf. Auch die Sprechmelodie, der Sprechrhythmus und das Sprechverhalten sind meistens verändert. Oft zeigen Patienten Suchbewegungen beim Wortanfang. Selbstkorrekturen können zu einer Verbesserung des Sprechens führen, manchmal aber schweifen Patienten immer mehr vom Zielwort ab.Patienten mit einer reinen Sprechapraxie haben Probleme mit dem Sprechen, aber das Lesen und Schreiben, sowie das Verstehen gesprochener Sprache, sind nicht gestört. Häufig aber treten Sprechapraxien in Kombination mit Aphasien auf.Patienten werden oft weniger ernst genommen oder ausgegrenzt. Viele Menschen sind in der Kommunikation mit Betroffenen verunsichert und sie meiden das Gespräch mit den Betroffenen. Die Reaktion ist dann oft der soziale Rückzug in die Isolation.

WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN?

Der Logopäde führt eine genaue Diagnostik des Sprechens, der Verständlichkeit und der Mundmotorik durch, um die individuelle Ausprägung der Symptomatik zu analysieren. Auch versucht er herauszufinden, wie der Patient und sein Umfeld mit der Störung umgehen. Es wird ein Therapieplan mit gemeinsam formulierten Zielen erstellt.Ein wichtiges Therapieziel ist die Optimierung der Artikulation und Verständlichkeit durch Wiederherstellung oder Verbesserung der Kontrolle der Sprechbewegungen. Das tägliche Eigentraining ist bei diesem Störungsbild unverzichtbar. Deswegen werden die Angehörigen intensiv in die Therapie mit einbezogen.