Praxis Niederwinkling

Praxis Bogen

22 Oktober, We-we-welttag des Stoooooootterns

Andreas liebt C-c-c-cola, bestellt aber immer „Limo“. Anna findet es schwierig „E-e-e-entschuldigung“ zu sagen, „Verzeihung“ spricht sie viel leichter. Max sagt immer „Hallo“, weil „Ssssssssservus“ zu lange dauert. Die Telefonistin meldet sich immer mit „Gökdal“, weil sie bei „Y_y_yasemin“ steckenbleibt.

Sie alle stottern! Sie wissen, was sie sagen wollen, aber wiederholen Laute oder Silben. Sie verlängern bestimmte Laute oder bleiben hängen und müssen die Stille und die Reaktion des Gesprächspartners ertragen, weil der Mund den nächsten Laut nicht sofort sprechen kann.

Ein Prozent aller Menschen stottert, in Deutschland also mehr als 800.000 Personen!

Stotternde probieren manchmal Tricks aus, um das Problem zu verringern oder zu verstecken. Sehr oft macht dies das Stottern nur noch schlimmer. Viele Betroffene entwickeln dazu noch emotionale Probleme, werden nervös oder haben Angst.

Laut des Selbsthilfevereins sind Sie als Stotternder aber in guter Gesellschaft. Schauspieler wie Bruce Willis, Nicole Kidman, Samuel L. Jackson (in Pulp Fiction) und Rowan Atkinson (Mr. Bean) stottern alle. In Deutschland geht der Sänger von Unheilig, Der Graf, seit einigen Jahren sehr offen mit seinem Stottern um: „Lieber Stottern als Schweigen“.

Seit 1998 ist am 22. Oktober der von weltweiten Stotterer-Organisationen ins Leben gerufene „International Stuttering Awareness Day“ (ISDA), der „Welttag des Stotterns“. Ziel dieses Tages ist, den Schwierigkeiten der Betroffenen Aufmerksamkeit zu schenken, die jeder Stotternde bewältigen muss, um im Alltag ohne Probleme kommunizieren zu können. Dieses Jahr lautet das Motto: „Verbreitet das Wort – durch Bildung, Zusammenarbeit, Kommunikation“. Die Selbsthilfevereine informieren über das Stottern, was sind im Moment die Fakten, wo gibt es Vorurteile. Auch wird diskutiert, wie mit Therapeuten verschiedener Fachrichtungen zusammengearbeitet werden kann und mit Stotternden, Therapeuten, Wissenschaftlern und Interessierten wird über Ursachen, Verlauf und Therapiemöglichkeiten gesprochen. Weil Logopädische Therapie hilft!

In der Kommunikation mit Stotternden ist es wichtig, entspannt zu bleiben, sich auf den Inhalt des Gesprächs zu konzentrieren, die Sprechfreude bei den Betroffenen zu stärken und weniger darauf, wie das Gesagte gesprochen wird.

Wenn Sie Fragen haben zum Thema Stottern oder Poltern, wenn Sie selbst betroffen sind, wenn Sie Angst haben, dass ihr Kind stottert, oder wenn Sie oder ihr Kind Therapie brauchen, können Sie mich anrufen unter 09962 / 2008540. Ich berate Sie gerne.

(Mehr Info auf www.bvss.de, Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V.) http://www.bvss.de/index.php?option=com_content&view=article&id=74&Itemid=87