Tipps für das Vorlesen

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Vom Vorlesen profitiert ein Kind sein ganzes leben lang. Vorlesen fördert u. A. die Sprachentwicklung und die Freude an der Sprache und dem Sprechen. Kinder, mit denen viel gesprochen wird und denen oft vorgelesen worden ist, tun sich in der Schule beim Lesen und Schreiben leichter. Sie können sich besser konzentrieren und sind oft kreativer. Vorlesen lohnt sich! Untenstehend finden Sie einige Tipps, um das Vorlesen so optimal möglich zu gestalten.

Wie soll man vorlesen?

  • Das wichtigste: Mit Freude! Wenn die Kinder erfahren, dass es den Eltern Spaß macht, überträgt sich das auf das Kind. Versetzen Sie sich in die Buchfiguren, machen Sie es mal spannend, mal traurig, mal lustig.

Wo wird vorgelesen?

  • Überall wo es ruhig ist. Sorgen Sie für eine kuschelige Atmosphäre, schalten Sie das Handy, das Radio und den Fernseher aus.

Wann ist die beste Zeit?

  • Wenn das Kind Ruhe braucht: Abends vor dem Zubettgehen oder nach dem Mittagessen. Die meisten Kinder lieben feste und regelmäßige Vorlesezeiten als ein kleines Ritual.

Welches Buch?

  • Wenn die Hauptfigur des Buches im gleichen Alter ist wie Ihr Kind, ist es meistens richtig. Vom Niveau her können Sie auf der Website der Kinderbuch-Couch (http://www.kinderbuch-couch.de/altersstufen.html) eine Liste finden, sortiert nach Altersstufe und Themen.
  • Viele Eltern nutzen das Vorlesen, um wichtige Familienthemen anzusprechen (z.B. Familienzuwachs, Trennung, Einschulung, Umzug). Z.B. „Immer wieder Weihnachten“ von H. Abidi)
  • Obwohl die meisten Kinder gut zwischen Phantasiewelt und Realität unterscheiden können, sind grausame Märchen für manche Kinder kurz vor dem Einschlafen nicht die richtigen Geschichten zum Vorlesen. Beobachten Sie Ihr Kind und beantworten Sie immer seine Fragen.
  • Lesen Sie ruhig immer wieder die gleiche Geschichte. Manchmal haben die Kinder ihre Lieblingsgeschichten, die jeden Tag wieder vorgelesen werden sollen. Ihr Kind hat die Geschichte so gut im Kopf, dass es Ihnen schnell sagen wird, wenn Sie es nicht ganz ‚richtig‘ vorlesen!
  • Manche Kinder sind mit einem Tablet oder E-Book noch mehr zu motivieren. Lesen bleibt lesen!

Ab welchem Alter beginnt man mit dem Vorlesen?

  • Im ersten Lebensjahr ist das Lesen von Büchern für die ganzheitliche Entwicklung sehr gut. Auch wenn das Kind selbst noch nicht sprechen kann, wächst sein Wortschatz durch das Zuhören stetig weiter.
  • Auch Kinder, die selbst schon lesen können, brauchen eine gemeinsame Lesezeit. Schulbücher sind für das abendliche Vorlesen oft nicht geeignet.

Wer liest vor?

  • In Prinzip kann jeder vorlesen. Meistens sind die Vorleser weiblich. Aber auch Väter sollten vorlesen: Wenn Sie das machen, sind Sie speziell für die Jungen in Bezug auf das Lesen ein gutes Vorbild. Wenn Väter nicht vorlesen, sind sie für die Jungs auch kein gutes Vorbild. Das schlägt sich nieder: Jungs finden schwerer Zugang zum Lesen als Mädchen, sie haben viel weniger Spaß daran, und finden es „uncool“.

Wo finde ich geeignete Bücher?

  • In der Bücherei finden Sie für alle Altersgruppen eine große Auswahl an Bilder- und Kinderbüchern.