- Unter Pragmatik wird die Fähigkeit verstanden, sprachliche (Laute, Wörter, Sätze) und nicht-sprachliche (Gestik, Mimik) Zeichen in der Interaktion (z.B. in einem Gespräch) so zu vermitteln und zu verstehen, wie es die jeweilige Situation erfordert. Bei pragmatischen Störungen treten Probleme in der Kommunikation und in den Kommunikationsbedingungen auf, wie z.B. Zuhören, Bildung von Blickkontakt während eines Gesprächs oder Warten, bis man an der Reihe ist zu sprechen.Symptome pragmatischer Störungen sind u.A.:
- Geringer Blickkontakt,
- Wenig Gestik und Mimik,
- Häufiges Nachsprechen,
- Kaum Zuhören,
- Kein Interesse an Gesprächen,
- Sich nicht in die Perspektive des Gesprächspartners versetzen können
- Schwierigkeiten, sich sprachlich eindeutig zu äußern (“das kann man machen”).
WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN?
Im Rahmen der logopädischen Untersuchung wird mit den Eltern ein Anamnesegespräch geführt, um einen Überblick über die allgemeine und sprachliche Entwicklung des Kindes zu bekommen. Mit Hilfe einer Checkliste werden die pragmatischen Kompetenzen des Kindes eingeschätzt.
Die Schwerpunkte der Therapie ergeben sich aus dem Befund. Anhand der Testresultate und gesammelten Informationen wird eine Diagnose gestellt. In Absprache mit den Eltern wird ein Therapieplan aufgestellt.
Mittels Rollenspiele und in „In-Vivo“-Situationen (Realität) werden pragmatische Kompetenzen erarbeitet.
Ziel der Behandlung
Behandlungsziel der logopädischen Therapie ist die optimale Förderung der Kommunikationsfähigkeit des Kindes in unterschiedlichen sozialen Kontexten (Familie, Freundeskreis, Kindergarten, Schule).
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist äußerst wichtig. Die Eltern werden eng in die Behandlung mit einbezogen, sodass die pragmatischen Kompetenzen auch zu Hause optimal stimuliert werden können. Außerdem ist die Zusammenarbeit mit Lehrern und anderen Therapeuten sinnvoll, damit möglichst effektiv am Behandlungsziel gearbeitet werden kann.
