Organische Stimmstörungen

Hier ist die Stimmerzeugung durch pathologisch-anatomische Veränderungen (z.B. Ödeme, Knötchen, Lähmungen) im Bereich des Kehlkopfs beeinträchtigt. Ursachen können sein:

  • Wucherungen im Kehlkopf, durch z.B. Überlastung oder Fehlbildungen;
  • Traumata, durch z.B. Verletzungen (durch Operationen, Unfälle etc.) oder durch entzündlichen Erkrankungen (z.B. chronische Kehlkopfentzündungen);
  • Lähmungen der Stimmlippen oder neuromuskuläre Funktionsstörungen wie z.B. ALS, Parkinson-Krankheit, Schlaganfälle etc.

Das erste Symptom ist meist eine Veränderung des Stimmklangs. Die Stimme klingt meist sehr heiser, rau und/oder doppeltönig und es kann zu einem teilweisen oder kompletten Stimmverlust kommen.

WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN?

Die logopädische Therapie strebt eine Normalisierung der Stimmbildung an. Ziel ist es, die Atmung und die Spannung im Bereich der Stimmlippen sowie die Artikulation zu harmonisieren, um eine (erneute) Überbelastung und damit Neubildung von Wucherungen zu vermeiden (Prävention). Die logopädische Therapie kann in Einzelfällen bei weichen Stimmlippenknötchen als Alternative zu einer Stimmlippen-Operation eingesetzt werden.

Bei Lähmungen der Stimmlippen ist das Ziel der Therapie die Re-Aktivierung der normalen stimmgebenden Muskelfunktion. Bei chronischen Lähmungen und strukturellen Defekten im Kehlkopfbereich werden die noch erhaltenen Muskelfunktionen zur Optimierung der Stimmleistung eingesetzt.

Bei neurologischen Grunderkrankungen ist das Ziel der logopädischen Stimmtherapie die Verbesserung oder der Erhalt der Stimmfunktion.