oder Aussprachestörung. Laute werden falsch gebildet, ausgelassen, vertauscht oder durch andere Laute ersetzt.Es kann vorkommen, dass Laute nicht oder nicht korrekt gebildet werden, d.h. an der falschen Stelle im Mund und/oder auf die falsche Weise. Am häufigsten davon betroffen sind die Zischlaute. Man spricht dann von “Lispeln” oder “Sigmatismus”. Dies kommt in verschiedenen Formen und Ausprägungen vor.Kommt es zu Lautverwechslungen, spricht man von phonologischen Störungen bzw. –Verzögerungen.Oft auftretende Verwechslungen sind:
/k/ durch ein /t/ ersetzt
Koffer – Toffer
/g/ durch /d/ ersetzt
Giraffe – Diraffe
/sch/ oder /ch/ durch /s/
Schuh-Suh
Lachen – Lassen
Reduzierung von Konsonantenverbindungen
Straße – Staße
Blau – Bau
Ursachen von Artikulationsstörungen
- Funktionelle Ursache: Hier liegen keine organischen Ursachen vor. Es fällt dem Kind schwer, die präzise Artikulationsbewegung auszuführen. Es kann auch sein, dass die Muskelspannung im Mundbereich zu gering ist (myofunktionelle Störung). Hierdurch können die Laute nicht korrekt artikuliert werden.
- Neurogene Ursache: Wenn die Aussprache durch eine neurologische Erkrankung gestört ist, ist die Verständlichkeit oft sehr eingeschränkt.
- Missbildung der Artikulationsorgane, so wie z.B. Lippen-, Kiefer-, oder Gaumen-Spalten führen oft zu eingeschränkter Verständlichkeit.
WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN?
Der Logopäde untersucht die Ursache der Störung. Hierzu werden eine ausführliche Anamnese und ein Test- und Screeningverfahren zur Überprüfung der Lautbildungsfähigkeiten durchgeführt. Die Spontansprache des Kindes wird mit den Testergebnissen verglichen. Außerdem werden die Mundmotorik und die Lautdiskrimination geprüft.
An Hand der Ergebnisse der logopädischen Tests wird ein individueller Behandlungsplan aufgestellt. Das Kind:
- lernt, seine Wahrnehmung der Artikulation zu verbessern
- trainiert die Mundmotorik
- übt das korrekte Lautmuster
- automatisiert das korrekte Lautmuster in Wörtern, Silben und Sätzen
Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist sehr wichtig. Die Eltern werden intensiv in die Therapie mit einbezogen, sodass das Kind auch zu Hause optimal stimuliert werden kann. Es kann außerdem sinnvoll sein, mit Lehrkräften oder anderen Disziplinen zusammenzuarbeiten.