Kontext-sensitive Aphasietherapie

Datum: 16.07.2016 von 09:00 bis 17.00 Uhr

Ort: Mehrzweckraum Begegnungszentrum Niederwinkling, Bayerwaldstr. 7, 94559 Niederwinkling.

Preis: € 145,00

Fortbildungspunkte: 8

 

Inhalt:

Mit der Verabschiedung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit (ICF) durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich einige Änderungen für die Sprachtherapie ergeben. So genügt es nicht mehr, Aphasietherapie an funktionellen Zielen auszurichten, sondern es sind zusätzlich Ziele in der Komponente der Aktivitäten und der Teilhabe zu verfolgen. Mit der kontext-sensitiven Aphasietherapie wird der Gedanke einer teilhabe- und aktivitätsorientierten Therapie aufgegriffen, indem Therapieziele und das methodische Vorgehen von Beginn an auf der Basis der ICF erfolgen.

Inhaltlich setzt sich die Fortbildung daher aus zwei Teilen zusammen: Im ersten Teil wird nicht nur in das Modell der ICF eingeführt, sondern es werden auch die Konsequenzen des Modells für die Sprachtherapie dargestellt. Dabei wird sich zeigen, dass sowohl bei der Festlegung der Therapieziele als auch in der Dokumentation Neuerungen zu beachten sind. Im zweiten Teil der Fortbildung wird auf die spezifischen Elemente der kontext-sensitiven Aphasietherapie eingegangen. Im Vordergrund stehen dabei das Konzept des „desgin of learning“, die Repetition, die Therapieintensität sowie das „shaping“-Prinzip.

Am Ende der Fortbildung kennen die Teilnehmer(inn)en

  • das Modell der ICF sowie die Konsequenzen des Modells für die Sprachtherapie;
  • Zielsetzungsmethoden für die ICF-Komponenten Teilhabe, Aktivität und Körperfunktion;
  • die evidenzbasierten Therapieprinzipien Repetition, „shaping“, Therapieintensität und „desgin of learning situation“;
  • den Ansatz der kontext-sensitiven Aphasietherapie mit dem Schwerpunkt der Teilhabeorientierung.

 

Kurzvita Holger Grötzbach

Holger Grötzbach studierte Linguistik, Psychologie und Philosophie in Bonn und Berlin mit den Schwerpunkten Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen. Im Anschluss an das Studium arbeitete er drei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen/Holland.

Danach Wechsel in die Asklepios Klinik Schaufling, zunächst als stellvertretender Leiter und seit über 20 Jahren als Leiter der Abteilung Sprachtherapie. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen die Diagnose und Therapie neurologisch bedingter Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen, die Umsetzung der ICF in klinische Routinen sowie evidenzbasiertes (sprach)-therapeutisches Arbeiten.

Holger Grötzbach ist Dozent an Universitäten, Fachhochschulen und Berufsfachschulen für Logopädie. Er betreut sowohl Bachelor- als auch Master-Arbeiten und hält regelmäßig Vorträge auf wissenschaftlichen Kongressen. Nebenberuflich gibt er Fortbildungen im In- und Ausland. Seine Publikationsliste umfasst vier Bücher sowie eine Reihe von Veröffentlichungen über evidenzbasiertes Arbeiten, die ICF und die Neurorehabilitation.