Hier zeigen sich hyper-/ hypofunktionelle Stimmklangveränderungen aufgrund psychischer Probleme, wie z.B. außerordentliche Belastungen und Stress. Es liegt keine organische Ursache vor. Die Symptome treten plötzlich und unabhängig von Sprechbelastungen auf. Die Stimme kann heiser und belegt sowie angestrengt/gepresst oder leise/verhaucht klingen. Eine plötzlich eintretende Stimmlosigkeit bezeichnet man als Aphonie. Diese tritt jedoch selten auf. Neben den Stimmproblemen treten bei einer psychogenen Dysphonie auch neurovegetative Störungen auf (z.B. feuchte Hände). Die Stimmstörung ist meist eher als harmlos zu bezeichnen.
WAS KANN DER LOGOPÄDE TUN?
Als Ergänzung auf eine psychotherapeutische Behandlung und je nach Ausprägung der Stimmstörung strebt die logopädische Therapie eine Normalisierung der Stimmbildung an. Ziel ist es, die Atmung und die Spannung im Bereich der Stimmlippen sowie die Artikulation zu harmonisieren. Die Inhalte der logopädischen Therapie richten sich auf:
- Schulung der Eigen- und Fremdwahrnehmung
- Regulierung von Haltung und Körperspannung (Tonus)
- Optimierung der Atemtechnik
- Erarbeitung einer physiologischen Stimmgebung (Verbesserung der Klangqualität)
- Erschließung der Resonanzräume
- Findung und Entwicklung der eigenen optimalen Sprechstimme (Stimmvolumen / Tonhöhe / Melodie etc.)
- Steigerung der stimmlichen Leistungsfähigkeit
- Artikulationsübungen (Erhöhung der Verständlichkeit / Entlastung der Stimme)
- Ökonomischer Stimmgebrauch
- Beratung zur Stimmhygiene (z.B. Abbau von negativen Einflüssen / Routinen